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Braune Eier werden von braunen Hühnern gelegt, weiße Eier von weißen Hühnern? Abschrecken macht Eier länger haltbar? Die Dotterfarbe verrät, wo das Huhn lebt, das das Ei gelegt hat? Um das Hühnerei ranken sich zahlreiche Mythen. Manche sind wahr, andere sind eher hartgekochte Halbwahrheiten. Wir klären auf, was wirklich stimmt, oder ins Reich der Stallmärchen und Küchenlegenden gehört.🥚🐓👀

schönes Huhn
Die Farbe der Eierschale hat keinen Einfluss auf Geschmack, Nährwert oder Qualität. Sie ist genetisch bedingt und wird im Eileiter durch die Ablagerung von Pigmenten bestimmt.

Mythos 1: Braune Hennen legen braune Eier, weiße Hennen legen weiße Eier.

So einfach ist es nicht. Die Farbe des Gefieders, also ob eine Henne braun oder weiß ist, hat nicht zwangsläufig etwas mit der Farbe der Eierschale zu tun. Entscheidend sind die Ohrläppchen der Hühner:

  • Hühner mit weißen Ohrläppchen legen meist weiße Eier
  • Hühner mit roten Ohrläppchen legen meist braune Eier

Das gilt über Rassen hinweg. Eine weiße Henne mit roten Ohrläppchen kann also braune Eier legen.

Mythos 2: Abschrecken macht Eier länger haltbar

Das Abschrecken von Eiern, also das Übergießen mit kaltem Wasser direkt nach dem Kochen, stoppt den Garprozess, hat aber keinen Einfluss, ob sich das gekochte Ei dann auch gut schälen lässt oder gar länger haltbar ist.

Tatsächlich ist sogar das Gegenteil der Fall: Beim Abschrecken entstehen feine Haarrisse in der Schale, durch den plötzlichen Temperaturunterschied. Die natürliche Schutzschicht des Eis, die sogenannte Kutikula, wird dabei beschädigt oder abgewaschen. Dadurch können Keime und Bakterien leichter eindringen – das Ei wird anfälliger und weniger lang haltbar.

Ein hartgekochtes Ei wird geschält.
Hofveitl-Tipp: Vor allem bei gefärbten oder hartgekochten Ostereiern solltest du wissen: Nicht abschrecken, wenn du sie länger aufbewahren willst!

Frühstücksei
Die Farbe des Dotters ist kein verlässlicher Hinweis auf Tierwohl, Haltung oder Herkunft – dafür gibt’s den Stempel auf dem Ei (z. B. 0 = Bio, 1 = Freilandhaltung)

Mythos 3: Die Dotterfarbe zeigt, wo das Huhn lebt, das das Ei gelegt hat.

Ein Mythos, den wir ebenfalls verneinen müssen. Die Farbe des Dotters hängt verrät nichts über die Haltungsform des Huhns. Sie hängt vom Futter ab, nicht davon, ob das Huhn im Freien picken darf oder im Stall lebt. Stehen Weizen oder neutrale Futtermischungen am Speiseplan, haben die Eier einen blasseren Dotter. Kräftige Dotterfarben kommen also von carotinhaltigem Futter.

Das Menü unserer Hühner besteht aus Mais, Soja, Weizen, Kürbiskernkuchen und Kalk und ergibt eine schöne gelborange Dotterfarbe. 💛

Mythos 4: Aus jedem Ei kann ein Küken schlüpfen.

Falsch. Damit aus einem Ei ein Küken wird, braucht es zwei Dinge:

  1. Das Ei muss befruchtet sein – was nur möglich ist, wenn ein Hahn mit in der Hühnerschar lebt.
  2. Das Ei muss brutwarm gehalten werden – also über viele Tage bei etwa 37 °C ausgebrütet werden.

Handelsübliche Eier sind in der Regel unbefruchtet – vor allem bei Boden-, Freiland- oder Biohaltung ohne Hahn.

Henne Küken Schale
Aus eurem Frühstücksei schlüpft für gewöhnlich kein Küken – versprochen. 🐣

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