Die Vogelgrippe, auch als Aviäre Influenza oder Geflügelpest bekannt, stellt aktuell eine ernsthafte Gefahr für Geflügelbetriebe in Österreich dar. Warum diese Krankheit für unsere Hühner so gefährlich ist und welche Maßnahmen wir ergreifen, um unser Damenteam zu schützen, erzählen wir euch hier im neuen Blogbeitrag.

Was ist die Vogelgrippe und warum ist sie für unsere Hühner gefährlich?
Die Vogelgrippe ist ein hochansteckender Virus, der über den Kot und/oder sonstigen Ausfluss infizierter Zug- und Wildvögel verbreitet wird. Diese Krankheit verläuft bei Geflügel meist tödlich – betroffene Tiere sterben qualvoll innerhalb von zwei bis drei Tagen.
Die Folgen für Geflügelbetriebe: Infiziert sich ein Tier aus der Herde, müssen auch alle anderen Tiere des Betriebs gekeult (= getötet) werden. Neben dem großen Tierleid, welches es mit allen Möglichkeiten zu verhindern gilt, entsteht für den Geflügelbauern nicht nur erhebliche psychische Belastung sondern auch ein wirtschaftlicher Schaden.
Für Menschen unbedenklich: In Europa wurden bisher keine Fälle von Vogelgrippe beim Menschen nachgewiesen. Zudem ist eine Übertragung durch Lebensmittel ausgeschlossen.
Aktuelle Lage in Österreich
Aufgrund bestätigter Fälle bei Zug- und Wildvögeln sowie in Geflügelbetrieben in den vergangenen Wochen, wurde ganz Österreich vom Gesundheitsministerium als Risikogebiet eingestuft. Mehr als 100.000 Tiere sind bereits betroffen. Um die betroffenen Betriebe wurde eine Sperrzone errichtet und Geflügelhaltungen werden von den Amtstierärzt:innen vermehrt kontrolliert. Geflügel und deren Erzeugnisse dürfen nur unter Auflagen aus der Sperrzone gebracht werden.
Versorgungssicherheit: Die Keulung großer Bestände kann dazu führen, dass Geflügelfleisch vermehrt importiert werden muss. Aktuell ist der Import von Eiern jedoch noch nicht erforderlich.


Damit gelten derzeit strengere Sicherheitsmaßnahmen für Geflügelhalter:innen:
- Der Kontakt zwischen Geflügel und Wildvögeln muss bestmöglich durch Vorrichtungen (Netze und Dächer) verhindert werden.
- Die Fütterung und Tränkung der Tiere darf nur mehr im Stall oder in einem Unterstand erfolgen.
- Es darf kein Wasser aus Sammelbecken verwendet werden, zu dem Wildvögel Zugang haben.
- Enten und Gänse müssen von anderem Geflügel getrennt gehalten werden.
- Alle Halter:innen von Geflügel werden zudem aufgefordert, besonders auf die Biosicherheit zu achten. Dazu zählen etwa eine eigene Stallkleidung, Händehygiene und Maßnahmen zur Bekämpfung von Nagetieren in den Haltungen.
- Für tot aufgefundene Wasservögel wie Schwäne und Enten sowie Greifvögel besteht eine Meldepflicht. Die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde bzw. die Amtstierärzt:innen müssen informiert werden. Sie veranlassen dann die Bergung und Untersuchung der toten Tiere. Passant:innen sollen die Tiere nicht berühren und am Fundort belassen.
Was tun wir am Hofveitl-Hof?
Wir setzen strenge Biosicherheitsmaßnahmen um, um die Gesundheit unseres Damenteams zu gewährleisten:
- Schutzkleidung und Hygiene: Jeder Stall verfügt über eigene Schutzkleidung und Schuhe. Schuhe werden in Desinfektionsbecken gereinigt.
- Schädlingsbekämpfung: Wir haben einen eigens auf unseren Betrieb abgestimmten Schädlingsbekämpfungsplan, der eine Verschleppung von Krankheiten und Bakterien durch Schädlinge verhindern soll.
- Geschützter Auslauf: Der Auslauf wurde so gestaltet, dass Wildvögel nicht in die Nähe unseres Damenteams gelangen können.
- Fütterung und Tränkung: Diese erfolgt nun ausschließlich im Stall, um Wildvögel nicht anzulocken.


Auch du kannst dazu beitragen dich und deine Umgebung zu schützen:
- Achte auf deine Umgebung: Vermeide Spaziergänge in der Nähe von Gewässern, wie z.B. neben einem Bach oder Teich, wenn du selbst Hühner hältst.
- Meldepflicht: Tot aufgefundene Tiere nicht berühren und am Fundort belassen. Den Fund umgehend an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde melden bzw. den Amtstierarzt/die Amtstierärztin informieren.
- Füttere und tränke verantwortungsvoll: Füttere und tränke dein Geflügel nur im dafür vorgesehenen Bereich, am besten direkt im Unterstand oder “Hühnerhaus”.
- Rücksicht unter Nachbarn: Sollten sich andere Geflügelhalter oder auch Landwirte mit Geflügel in deiner Nähe befinden, bitten wir dich eindringlich auch dein Geflügel zu schützen. Die Übertragung der Vogelgrippe kann auch per Wind erfolgen was zu schwerwiegenden Maßnahmen führen kann. Wie in etwa zur Keulung eines ganzen Betriebes... 😥
Weitere Infos findest du unter: Vogelgrippe in Österreich und www.ages.at
Lasst uns alle zusammen aufmerksam sein und verantwortungsbewusst handeln, damit die Gefahr dieser Krankheit schnell eingedämmt werden kann. Gemeinsam für das Wohl unserer Tiere und der Landwirtschaft!