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Hast du gewusst, dass sich Landwirte nicht immer über den Regen freuen? Weil: Es kommt immer drauf an ... 😉

April und Mai

Vor vier Wochen wurde der Hühnermist als Dünger ausgebracht, das haben wir euch im BLOG #35 IM KREISLAUF DER NATUR erzählt (an alle, die uns nah sind: Eure Nasen erinnern sich auch), damit der Boden eine gute Grundlage für die anzubauenden Pflanzen bietet. Jetzt ist es so weit, wir sind mitten in der Anbauzeit: Von Anfang April bis Mitte Mai bauen wir - sofern das Wetter schön ist - unsere Pflanzen an. Knapp 50 Hektar wollen da bearbeitet werden; und wie schon erwähnt, der Regen spielt hier keine geringe Rolle. Jetzt werden sich viele denken: Die Bauern freuen sich immer über den Regen - vor allem heutzutage, wo es immer weniger davon gibt ...?

Traktor beim Anbauen | Regen
Hans-Peter in Aktion beim Anbauen im Frühling
Hans-Peter: "Wir sind draußen, wenn die Bodenverhältnisse passen!"

In Wahrheit hat aber auch das zwei Seiten für uns Landwirte. Weil wenn du mit den Maschinen raus willst auf den Acker, darf der Boden auch nicht zu aufgeweicht sein, sonst sinkst du gnadenlos ein. Also sind wir auf dem Acker, wenn das Wetter gut ist und die Bodenverhältnisse passen. "Ideal ist es, wenn die Temperaturen passen - wenn es zwei Wochen hindurch schön ist und dann vier bis fünf Tage lang ein Landregen kommt", erzählt Hans-Peter und fügt aber auch gleich lachend hinzu: "Das funktioniert nicht in der Praxis!" 🙂 Dazu kommt, dass nicht jeder Boden gleich ist - und interessant ist auch, dass nach einem starken Regen in unseren Breiten die Böden nicht so schnell trocknen wie in anderen Gegenden Österreichs, denn: Wo mehr Wind weht, trocknet der Boden schneller.

Anbauen: Welche Körndln kommen in den Boden?

Hauptanbaupflanze beim Hofveitl ist der Mais - ein wichtiges Hühnerfutter für das fleißige Damenteam. Neu probiert der Hofveitl in diesem Jahr Sonnenblumen aus, deren Samenkerne wichtige Eiweißlieferanten im Hühnerfutter sind. Auch die Sojapflanze für das Sojaschrot im HÜHNERFUTTER (wichtiger Kohlenhydrat- und damit Energielieferant für die Legehennen) wird in diesem Jahr erstmals angebaut.

Regen Anbau Sonnenblumen
Sonnenblumenkerne liefern den Legehennen wichtiges Eiweiß! | Foto: Canva

Sonnenblumen werden zuerst angebaut, weil die etwas Frost aushalten - der Mais ist da auch nicht so zimperlich. Der Kürbis beispielsweise - für unser köstliches Kernöl - ist da schon ein bisserl empfindlicher, sprich: kälteempfindlich! Wieder anders ist es mit der Sojapflanze: Die nennt Hans-Peter "schwierig und sensibel. Sie kann vieles, aber sie braucht viel Pflege!" Man muss sie zwischendurch vom Unkraut befreien. Genauso wie die Sonnenblume braucht Soja nicht viel Dünger, weil beide Pflanzen selbst Luftstickstoff binden. Die Sonnenblume darf definitiv nicht zu viel gedüngt werden, weil sie sonst zu hoch wird und der Kopf zu schwer. Die umknickende Pflanze macht dann Probleme beim Ernten!
Dann wäre da noch die Käferbohne, die beim Hofveitl in engem Zusammenhang mit dem Mais steht - wie das? Der Mais wird sozusagen "zweckentfremdet" als Kletterpflanze für die Bohne, die sich dann der Maispflanze entlang raufschlängeln und sich bei ihr "anhalten" kann.

Traktor
Unser Traktor ist momentan wieder recht oft im Einsatz!

Tja, mit all diesen Dingen beschäftigt sich der Hofveitl derzeit und jetzt weißt du auch, warum das mit dem Regen keine "gmahte Wiesn" ist - es kommt halt immer drauf an ... wie viel und wann. 😉