Viele fragen uns, was mit den Hähnen geschieht, weil diese ja keine Eier legen könnten. Werden Hahnenküken geschreddert? Hans-Peter klärt auf.
"Grundsätzlich ist es so bei den Legehühnern, dass die Hähne ja keine Eier legen", klärt Hans-Peter die Ausgangssituation. Aber können die Hähne dann als Nutztiere nicht einfach auf den Teller kommen?
Es ist so: Die Landwirtschaft züchtet für die jeweilige Nutzung der Tiere bestimmte Rassen: Ein Legehuhn setzt nicht so viel Fleisch an wie ein Masthuhn, also ist ein Hahn aus der Legerasse nicht für den Teller gedacht, außerdem braucht er viel Futter für die Aufzucht.
Was also passiert mit dem "Bruderhahn"?
Aus diesem Grund wird der "Bruderhahn" einer Legehenne anders genutzt. Die Hahnenküken dienen vollständig der Fütterung von (Zoo-)Tieren und Greifvögeln in Österreich oder werden "in Form der so genannten Bruder- oder Junghahnenaufzucht der menschlichen Ernährung zugeführt" (Siehe Factsheet landschafftleben.at). Die "Entsorgung" der Küken in den Tierkörperbeseitigungsanstalten gibt es jedenfalls de facto nicht mehr. Das Schreddern ist mittlerweile gesetzlich verboten.
Die sogenannten Ein-Tages-Küken sind also im Grunde ein ideales Futter für Raubvögel, Marder, Schlangen und viele andere von Menschen gehaltene Tiere. "Nicht zuletzt deshalb, weil sie unter Lebensmittel-Hygienestandards produziert werden", erklärt das Factsheet von Landschafftleben weiter. Würde man also das Hahnenküken-Töten beenden wollen - zum Beispiel, indem man das Geschlecht bereits im Ei bestimmt und das Küken gar nicht auf die Welt kommt -, dann müssten die Futterküken importiert werden.
Transparenz und Ehrlichkeit
Kein einfaches Thema, zugegeben, aber es muss darüber geredet werden - der Hofveitl ist daher immer für Transparenz, weil die Wahrheit ist den Menschen zumutbar. Wenn wir Eierspeis genauso genießen können wie einen Zoobesuch oder eine Greifvogelschau, dann dürfen wir auch erfahren, was die Tiere fressen beziehungsweise sollte uns bewusst sein, dass eben alle - Tiere und Menschen - ernährt werden wollen und sollen. Und wer gut informiert ist, trifft bewusste Entscheidungen und braucht sich keine Märchen mehr erzählen lassen.
Übrigens: Beim Hofveitl gibt's von Anfang an immer nur ein Damenteam, weil eben weibliche Legehühner eingekauft werden.
Du willst mehr darüber wissen?
Land schafft Leben: Ökologische Aspekte vom Ei - Thema Bruderhahn